Teil 23: „Wenn du wen brauchts… ich bin da für dich!“
Nachdem sie Alex wegfahren sehen hatte, sackte Stevie in sich zusammen.
Sie wollte ihm alles erzählen… das er eine Tochter hat, wo sie die letzten Jahre war, ihm danach um den Hals fallen und für immer mit ihm glücklich sein –Aber sie konnte nicht.
Sie redete sich ein, das es an Fiona lag, schließlich führten die Beiden eine Ehe und sie wollte sich nicht einmischen. Aber ihr Verhalten hatte einen anderen Grund, der viel tiefer saß.
Sie hatte Angst, Angst vor seiner Reaktion, Angst vor Fionas Reaktion. Vor allem aber hatte sie Angst erneut weggestoßen zu werden, wieder allein zu sein.
Diese Angst blockierte sie. Sie lag auf ihren Schultern wie eine schwere Last und Stevie drohte unter ihr zusammen zu brechen.
Dort hockte sie nun, an der Wand angelehnt mit tränenüberströmtem Gesicht.
Sie musste, das wusste sie, den Kopf wieder richtig frei kriegen. Und das ging hoch zu Ross schon immer am Besten.
Es dauerte keine 15 minuten, da konnte sie den Wind in ihren roten Locken spüren. Sie war einfach drauf los gallopiert, ohne eine bestimmtes Ziel zu haben.
Irgendwann merkte sie, wo sie war. Ganz in der Nähe von Claires Grab. Mit der Absicht ihre alte Freundin zu besuchen, steuerte sie Banjo direkt in die Richtung des alten Baumes, der über die Gräber von Drovers wachte.
Von weitem sah sie einen Mann, der den Grabstätten gerade den Rücken zugedreht hatte.
>>Oh mein Gott…Alex!<<
Dieses Erscheinungsbild würde sie aus tausenden Metern sofort erkennen.
Sie beobachtete Alex, bis dieser an seinem Auto ankam, das ein paar Meter enfernt stand , und damit weggefahren war.
Erst als er wirklich nicht mehr zu sehen war, begab sie sich langsam zur umzäunten Grünflache.
Schon vom weiten fiel ihr auf, dass sich etwas verändert hatte.
Dort lag ein Grabstein mehr.
Verwundert und neugierig kam Stevie immer näher.
Dort lag Jack, Claires verstorbene Mutter und ihr Bruder sowie Claire selber.
Stevie schaute auf den 5. Grabstein und erschrack. Sie konnte nicht fassen, was dort geschieben stand :Nick Ryan – geliebter Mann, Vater und Bruder
Sie schnappte nach Luft. Das konnte doch nicht sein… Nick war tot?
Sie hatte sich schon gewundert, wo er denn steckte, aber so was…
Zwei einsamme Tränen liefen ihr die Wangen herrunter.
Sie brauchte einige Minuten, bis sie sich wieder gefangen hatte und zurückreiten konnte.
Sie wollte für Tess da sein, so gut sie konnte… wenn es ihr vorher schon nicht möglich gewesen war.
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